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Antrag / Anfrage / Rede

Fairtrade

Wolfgang Buttner

Wolfgang Buttner - Foto: ÖDP

Erst vor kurzem hatten wir Gelegenheit hier in Landsberg Herrn Prof. Radermacher zu hören. Er warnt seit Jahren vor einer „Brasilianiserung“ der Gesellschaft auch in den Industriestaaten. Sein Lösungsszenario basiert auf der Leitidee „ökosozial statt marktradikal“.-
Wir können zwar hier auf lokaler Ebene nicht die Gesetze des Welthandels reformieren die so gestrickt sind, daß die Mehrheit der Menschheit – nicht zuletzt durch die Gier der Banker – immer stärker in die Lohnsklaverei zurückfällt. In der Schule hatte ich einmal gelernt, die Sklaverei sei abgeschafft. 30 Jahre später muß ich feststellen, daß dem nur auf dem Papier so war.
Die Ursache dafür ist auch in den Konsumgewohnheiten von uns in den hochentwickelten Industriestaaten zu suchen. Die strangulierenden Mechanismen wurden in der einschlägigen Literatur ausreichend präzise beschrieben, so z.B. von Jean Ziegler in „Das Imperium der Schande“. - Sein Fazit: „Es kommt nicht darauf an den Menschen in der Dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen.“
Kaffee und andere Waren aus Fairtrade-Handel können sicherlich nicht den ausbeuterischen Welthandel reformieren, denn das ist alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Jedoch kann man damit ein Zeichen der Solidarität setzen. TransFair wird von 35 Institutionen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Kirche, Verbraucherschutz, Frauen, Bildung und Soziales getragen. Darüber hinaus unterstützen die EU, die Bundesregierung, Parteien und viele engagierte Einzelpersonen TransFair. In unserer näheren Umgebung sind bereits die Gemeinden Herrsching, Augsburg und Sonthofen der Kampagne beigetreten. In Kempten läuft die Aufnahme in den Kreis der Unterstützer.
Es schadet nicht Stéphane Hessel zu lesen und sich aus moralischen Gründen zu empören über die ungerechten Mechanismen des Welthandels. Aber man muß weder Altruist noch Gutmensch sein um zur Einsicht zu gelangen, daß es so nicht weitergeht. Oder können wir wirklich wollen, daß Millionen Nordafrikaner nach Europa drängen?
Daher halte ich es für wichtig die Kampagne "Fairtrade-Towns" zu unterstützen.

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