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Pressemitteilung

Hauptplatzneugestaltung

Nun liegen sie ja endlich vor - die 3 Planungen - und dürfen weitere 2 Monate diskutiert werden.

Ohne hier der Auswertung der Bürgerbefragung bezüglich deren Präferenzen vorgreifen zu wollen, soll hier dargestellt werden, weshalb aus ökologischer Sicht jede Lösung besser ist als der Altzustand.

Wir halten es nicht für sinnvoll erst nur den Kanal zu sanieren und mit der Neugestaltung noch länger zuzuwarten, denn dies bedeutete noch deutlich mehr Lärm und Unannehmlichkeiten für die Anwohner und den Verkehr als ohnehin unvermeidbar. Wenn schon aufreißen, dann aber bitte nur einmal. (Außerdem fressen alle Baumaschinen Dieselkraftstoff.)

Sowohl Entwurf 1 als auch Entwurf 2 mißachten 2 ältere Bürgerentscheide zur Fahrbahnverlegung auf die Ostseite des Platzes mit respektablen 2:1 Ergebnissen. Es ist daher ein weiterer Bürgerentscheid zu befürchten.
Die höchste Flexibilität an späterer Platz(um)nutzung bietet aus unserer Sicht der Entwurf 3, denn die "Poller" lassen sich mit wenig Aufwand bei Bedarf umsetzen.
Natürlich hätten wir es begrüßt, wenn man vor der Neugestaltung des Platzes erst ein Verkehrskonzept für den Altstadtbereich ausgearbeitet hätte. Professor Knoflacher, der erst kürzlich in Landsberg einen Vortrag gehalten hat, könnte mit seinen über 40 Jahren Verkehrsplanungserfahrung und der Verkehrsgestaltung von 5 späteren UNESCO-Weltkulturerben der geeignete Experte für diese Herausforderung sein. Solange kein Verkehrskonzept vorliegt, sollten wir den Platz aber so variabel gestalten, daß er mit und ohne Verkehr funktionieren kann.
Einer der wesentlichen Kritikpunkte an allen 3 Entwürfen an dem sich die Geister (noch) scheiden ist der Vorwurf, daß sie nicht in der Lage seien den Durchgangsverkehr zu mindern. Dies sehen wir doch etwas differenzierter.
Laut Prof. Vossen macht der Durchgangsverkehr ohnehin nur etwa 20% des gesamten Kfz-Verkehrs (zur Erinnerung: rund 17.000 Bewegungen pro Tag) aus. Nach seinen Worten ist der Verkehr am Hauptplatz hauptsächlich hausgemacht.
Das heißt die Landsberger selbst verursachen ihn. Einer der Gründe ist in unseren Augen, daß der Hauptplatz für Fußgänger und Radfahrer doch einige k.o.-Kriterien wie Katzenkopfpflasterung bietet, die es dem Einzelnen geraten erscheinen lassen lieber den PKW statt etwa das Fahrrad zu benutzen.
Es ist völlig richtig, daß die Parkplätze allesamt verschwinden. Mit dieser Maßnahme und mit der Sperrung der Salzgasse und der Herzog-Ernst-Straße kann man vielleicht 20% (als Größenordnung) des motorisierten Verkehrs vom Platz bringen. Weiteren PKW-Verkehr bringt man nur dadurch vom Platze, daß man insgesamt seine Attraktivität für Autos mindert und für Radfahrer und Fußgänger erhöht und die Menschen so zum Umsteigen ermuntert. Aus unserer Sicht (und im Vergleich zu anderen europäischen Städten) ist dieses Potential des Umsteigens (auf den "Langsamverkehr") noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Weiteres Potential den Auto-Verkehr am Hauptplatz drastisch zu mindern sehen wir in Tempo 10 km/h sowie einer (künftigen) Einbahnstraßenregelung. Dies setzt allerdings ein Gesamt-Konzept unter Einbeziehung des Hinterangers voraus.
Die Variante 3 würde auch dann noch funktionieren, wenn man den Platz ganz zur Fußgängerzone erklären würde oder mit den Worten von Prof.Knoflacher aus Wien:
"... wenn man das Benzin wegnehmen würde."
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Nachsatz frei nach Doktor Murkes : Es muß etwas geschehen - es wird etwas geschehen!

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